Das Aufforstungsprojekt ´Hekluskógar` – Europas größtes Wiederaufforstungsprogramm

von Sabrina Fischer

Das Hauptziel des Hekluskógar-Projektes ist die Wiederherstellung des natürlichen Birken- und Weidenbuschlandes im betreffenden Gebiet. Diese würden die Erosion durch den Wind reduzieren und angrenzende Gebiete vor Ascheverwehungen nach Vulkaneruptionen der Hekla schützen. Die Vorteile des Hekluskógar-Projektes sind zahlreich: Die Artenvielfalt von Flora und Fauna wird zunehmen, die Niederschläge werden längere Zeit im Boden verweilen, es bilden sich Flüsse neue. Weiterhin erfolgt Kohlenstoffixierung im Boden und der Vegetation. Durch eine Wiederbewaldung werden die betroffenen Gebiete wieder besser in der Lage sein, der Beweidung durch Schafe etc. zu widerstehen.

Vegetation und Asche / Bimsstein

Þórsmörk 2010 ljósm. Hreinn Óskarsson

Aschen von Eyjafjallajökull 2010 foto. Hreinn Óskarsson

Wälder, Buschland und mit Flächen Leymus-Gras sind die einzigen Vegetationsgesellschaften, die Ablagerungen aus Bimsstein und vulkanischen Aschen widerstehen können. Wenn die oberste Triebspitze aus der Asche herausschaut, dann können die Bäume dicke Schichten von Bimsstein ertragen. Das Gras und niedrigere Vegetation wird stattdessen absterben, wenn sie bedeckt werden. Die Wälder wirken als eine Art Schutzschirm, der Ascheverwehungen auf nahe gelegene Gebiete und die Bildung von Wüsten verhindert.

Das größte Wiederaufforstungsprogramm in Europa

In früheren Zeiten gab es ausgedehnte Birkenwälder in der nahen Umgebung von Hekla. Sie schützten die Siedlungen nahe des Vulkans vor Ascheablagerungen. Das Hauptziel des Hekluskógar-Projektes ist es, diese Wälder zu rekultivieren. Wir glauben, dass dies das größte Projekt seiner Art in ganz Europa ist. Aufgrund dieser ziemlich einzigartigen Projekt-Ideologie glauben wir, dass das Projekt bei einer ganzen Reihe von Leuten Unterstützung finden wird, die sich mit Natur- und Artenschutz befassen.

 Historischer Hintergrund

New PictureNoch heute vorhandene Reste von Birkenwäldern und die Schriften der Isländischen Sagas machen deutlich, dass das Land nahe der Hekla in früheren Zeiten sehr viel reicher an Vegetation und Wäldern gewesen sein muss. Das Hekluskógar-Gebiet besitzt eine beträchtliche Größe von ungefähr 90.000 ha und ist ziemlich variabel gestaltet. Der Boden ist arm an Stickstoff, auf erodierten Flächen sehr trocken und ein häufiges Problem sind instabile Bodenoberflächen durch Frosthub und Wind- und Wassererosion. Das Düngungen und Einsäen von Gras ist nötig, um den Boden zu stabilisieren und die Wuchsbedingungen zu verbessern, ehe Birken und Weiden in diesen Gebieten erfolgsversprechend gepflanzt werden können.

 Landrekultivierung und Wiederaufforstung

DSC01189Landrekultivierung und Wiederaufforstung werden seit einigen Jahrzehnten im Hekluskógar-Gebiet durchgeführt. Die Düngung von spärlich bewachsenen Gebieten und das Einsäen von Gras und Leguminosen-Arten auf unfruchtbaren Flächen haben bereits stattgefunden. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt vermehrt auf Pflanzungen in Regionen, die wieder spärlich bewachsenen sind. Forschungen über die Nutzung von natürlichen Leguminosen-Arten und Mykhorizza-Arten wurden durchgeführt.

Methodik

Da das Gebiet so weitläufig ist, ist es wichtig, effiziente Methoden bei der Wiederbewaldung zu verwenden. Unser Plan ist es, die Natur so viel wie möglich selbst tun zu lassen.
SONY DSCDies wird bewerkstelligt, indem kleine Baumgruppen gepflanzt werden. In den darauf folgenden Jahren produzieren sie Samen, die sich mit dem Wind in die nahe gelegenen Gebiete verbreiten werden. Ebenso werden in einigen Gebieten durch Graseinsaaten und Düngungen die Wuchsbedingungen für die Naturverjüngung der Pflanzen verbessert. Es werden luftstickstofffixierende Pflanzen, in Verbindung mit Mykhorizza-Arten (die die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Bäume begünstigen) genutzt, um die Verwendung von Düngern zu reduzieren. To the map of Hekluskógar area D
ie Karte zeigt die geschätzte Fläche des Aufforstungs-Projekts. Die Höhenunterschiede in dieser Region reicht von 100-400 m ü.NN. bis 600 m ü.NN., an den Hängen der Hekla. In diesem Gebiet werden die größten Ascheablagerungen des Vulkans erwartete, bei einem Ausbruch. Die Karte zeigt, in welchen Gebieten gearbeitet werden wird. Zum Teil sind in diesen Gebieten keine Maßnahmen geplant und Naturverjüngung wird ist erwünscht. Dies betrifft die nicht befahrbaren Lavafelder, wo Birken und Weiden sich im Allgemeinen verbreiten und heute Naturschutzgebiete vorhanden sind.

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